Unterhalt & Pflege, wie reinige ich meinen Holzboden!

Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Massivholzfußboden

Die Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Massivholzfußboden können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Erhalt der Oberflächenbehandlung
  • Renovierung

Um die Oberfläche des Massivholzfußbodens zu erhalten, ist es oft schon ausreichend, diese regelmäßig mit Seife zu scheuern. Unabhängig davon, ob Sie einen öl- oder unbehandelten Fußboden haben, so ist das Scheuern mit Seife die einfachste Art, eine abgenutzte Oberfläche wieder aufzufrischen.

Die Vorteile der Seife liegen darin, daß sie gleichzeitig den Boden reinigt und wieder einfettet. Die Holzbodenseife (bitte passend zur Oberflächenbehandlung) ist im Großen und Ganzen aus den gleichen Stoffen wie Öl aufgebaut, und dadurch wird ein guter Oberflächenschutz erzielt. Außerdem wird eine dünne Oberflächenhaut aufgebaut, so daß sich die Oberfläche im Laufe der Jahre immer mehr erhärtet und dadurch der Fußboden unempfindlicher und pflegeleichter wird.

Ein- bis zweimal pro Jahr, je nach Abnutzung, wird der Fußboden mit einer dicken Mischung aus 1 Teil Seife und 9 Teile Wasser mit einer Bürste gescheuert. Hier ist darauf zu achten, dass nicht zuviel von dieser Mischung an einer Stelle verwendet wird (Pfützenbildung). Unmittelbar danach wird der Fußboden mit einem Lappen in Längsrichtung nachgewischt, danach muss er trocknen. Soll eine Aufhellung des Fußbodens erreicht werden, kann eine weißpigmentierte Seife verwendet werden. Für die normale Pflege kann neben dem Staubsaugen eine Mischung von einigen Verschlusskappen mit Seife und ca. 10 Liter Wasser verwendet werden. Bei der Verwendung von Seifenmischungen ist darauf zu achten, dass keine reine Seife auf den Fußboden kommt (Fleckenbildung), und dass kaltes Wasser verwendet wird. Bei warmem Wasser entsteht ein Grauschleier.

Ist der MASSIVHOLZFUSSBODEN an der Oberfläche ausgetrocknet, so kann er von neuem eingeölt werden. Vorher muss er allerdings mit einem Holzreinigungsmittel (Aurora oder Faxe) behandelt werden, damit die Oberfläche von Schmutzresten befreit wird. Danach kann das Fußbodenöl (Anweisung des Herstellers beachten) mit einem weichen Lappen dünn aufgetragen werden, wobei man abschnittsweise (3-5 Dielen) vorgehen sollte. Der Fußboden muss nun 1 Tag trocknen. Die benutzten Lappen müssen unmittelbar nach der Anwendung fachgerecht entsorgt werden, da sie sich selbst entzünden können.

Nach ca. zwei Wochen kann der Fußboden – wie oben beschrieben – normal mit Seife und Wasser behandelt werden. Dadurch erhält die Oberfläche dann auch ihren “letzten Schliff”.

Weist der Fußboden grobe Risse bzw. Dellen auf, oder ist die Abnutzung durch unterlassene Pflege soweit fortgeschritten, dass die vorgenannten Pflegemaßnahmen nicht mehr zum Erfolg führen, so kann eine Renovierung des Massivholzfußbodens vorgenommen werden. Dies geschieht durch komplettes Abschleifen der Oberfläche, wobei oft bis zu 2 mm abgeschliffen werden müssen, um ein gutes Resultat zu erreichen. Danach muss die Oberfläche komplett neu behandelt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Oberfläche – im Gegensatz zur gehobelten Fläche – zwischen den Behandlungen, um die rauhen Stellen zu beseitigten, leicht nachgeschliffen werden muss.

Oberflächenbehandlung von Massivholzfußboden

Der Zweck einer Oberflächenbehandlung von Massivholzfußboden ist es, dem Boden einen Schutz gegen Verschmutzung und Beschädigung zu geben, ohne dass der natürliche Charakter des Materials zerstört wird. Außerdem soll eine Oberflächenbehandlung so beschaffen sein, dass das natürliche Arbeiten des Holzes nicht beeinträchtigt wird und das Material atmungsaktiv bleibt. Die heute üblichen Behandlungsverfahren können grob in folgende Kategorien eingeteilt werden:

  • Behandlung mit Lack
  • Behandlung mit Lauge/Seife
  • Behandlung mit Lauge/Öl

Fertigbehandelter Fußboden

Nach dem Verlegen von fertigbehandeltem Fußboden empfiehlt der Hersteller das Scheuern mit einer 10%igen Seifenlösung, um den Fußboden den letzten Schliff zu geben. Die mehrfache Behandlung mit Seife verleiht dem Fußboden eine immer glatte und seidenglänzende Oberfläche und das Material wird ständig pflegeleichter. Mehr dazu lesen Sie bitte im Abschnitt “Unterhaltung und Pflege von MASSIVHOLZFUSSBODEN”.

Alternativ kann auch eine Poliermaschine eingesetzt werden

Lackbehandlung

Die Lackbehandlung gehörte einige Zeit zu den gängigsten Behandlungsformen. Sie hatte den Vorteil, daß die Oberfläche hart, fest und pflegeleicht wurde. Dahingegen beinhaltet die Lackbehandlung doch einige schwerwiegende Nachteile für den Massivholzfußboden. Durch den Versiegelungseffekt wird die erforderliche Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Dies führt häufig dazu, daß der Lack aufgrund auftretender Spannung reißt. Ein weiterer Nachteil der Lackbehandlung ist, daß unter der Lackschicht das Material weiterhin weich und daher anfällig ist. Bei Schadstellen und Rissen kann beim Reinigen Feuchtigkeit unter die Lackschicht dringen, und damit treten unschöne Verfärbungen auf, die nur durch das komplette Abschleifen und die Neubehandlung des gesamten Fußbodens beseitigt werden können. Außerdem ist der Hersteller der Auffassung, dass durch den Lack ein großer Teil des natürlichen Erscheinungsbildes des Holzes verschwindet.

Für Kunden, die Ihren MASSIVHOLZFUSSBODEN selbst behandeln möchten, werden folgende Behandlungswege empfohlen:

Vorbehandlung mit Lauge:

Allgemein:

Um das natürliche Vergilben des Massivholzfußbodens einzudämmen, ist eine Vorverhandlung des Materials mit einer handelsüblichen Lauge erforderlich oder zumindest empfehlenswert. Dabei ist anzumerken, dass die Lauge eine chemische Reaktion mit Harz auslöst und es daher zu Verfärbungen kommt, die bei harzintensiven Stellen (Astbereich) stärker ausfallen können.

Die geeigneten Fabrikate (WOCA, o.ä.) enthalten eine Lauge mit Natriumhydroxid (NaOH) als aktiven Bestandteil. Oft enthalten Laugen Kalkzusätze. Die Lauge, je nach Anweisungen des Herstellers mit Wasser verdünnt, ist nicht ätzend. Bei der Gelegenheit wird dringend von ätzenden Sodaprodukten abgeraten.

Anwendung:

Die zu bearbeitende Fläche muss trocken, staubfrei und sauber sein. Evtl. muss mit feinkörnigem Sandpapier nachgeschliffen werden. Die fertige Laugenlösung muss gründlich vermischt werden, daher ist die Lösung auch während des Arbeitsvorganges des öfteren zu schütteln oder umzurühren. Der Direktkontakt mit den Augen und der Haut ist zu vermeiden. Die Lauge wird mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste in Abschnitten von 3-4 Brettern in der Längsrichtung gleichmäßig aufgetragen. Danach muss der Fußboden ca. 12 Stunden trocknen. Evtl. vorhandener Kalkstaub kann abgesaugt oder mit einem feuchten Tuch aufgewischt werden. Bei einigen Fabrikaten kann eine Graugrünfärbung auftreten, die aber nach einiger Zeit wieder verschwindet.

Ölbehandlung

Eingeölte Massivholzfußböden gehören heute zu der weitverbreitetsten Behandlungsart. Öl gibt dem Material einen soliden Schutz gegen Verunreinigungen und gleichzeitig bleibt es atmungsaktiv. Die handelsüblichen Öle gibt es sowohl in klarer Form, welches dem Material einen gelblichen Ton verleiht oder mit Weißpigmenten versetzt, welches zu helleren Tönen führt.

Bei Ölen ohne Lösungsmittel genügt eine einmalige Behandlung. Öle mit Lösungsmitteln erfordern eine zweimalige Behandlung. Unabhängig vom Fabrikat wird der beste Effekt dadurch erzielt, daß man das Öl mit einem Lappen so dünn wie möglich aufträgt. Ist die Ölschicht zu dick, besteht die Gefahr, dass das Öl nicht vollständig vom Material aufgenommen wird. Der überflüssige Teil verhärtet sich und verursacht einen “Klebstoffeffekt”.

Am leichtesten ist die Arbeit, wenn der Fußboden abschnittsweise (3-4 Bretter) über die gesamte Länge bearbeitet wird. Bitte beachten Sie, dass die benutzten Lappen so schnell wie möglich fachgerecht entsorgt werden, da es in Kontakt mit Luft zur Selbstentzündung kommen können.

Der eingeölte Fußboden muss nun 1 Tag trocknen. Danach kann, wie im Abschnitt “Fertig behandelter Fußboden” beschrieben, mit einer 10%igen Seifenlösung gearbeitet werden

Seifenbehandlung

Die Behandlung mit Seife ist eine mehr traditionelle Art des Oberflächenschutzes. Die Seife enthält, genau wie das Öl, Wachse und verschiedene Harze. Deswegen ist es wichtig, daß die verwendete Seife “fett” ist, d.h. einne hohen Anteil an Wachs und Harzen aufweist. Der Hersteller empfiehlt ein Produkt der bereits genannten Marken (WOCA, o.ä.). Allgemein kann gesagt werden, dass der Massivholzfußboden bei oft wiederholter Seifenbehandlung im Laufe der Zeit die gleiche Oberflächeneigenschaften wie der geölte Fußboden aufweist.

Nach der Vorbehandlung mit Lauge kann mit einer Grundbehandlung begonnen werden. Es wird eine Mischung von 1 Teil Seife und 9 Teilen kaltes Wasser verwendet. Mit einem mittelharten Schrubber wird ein Abschnitt (3-4 Bretter) in der vollen Länge geschrubbt und sofort mit einem feuchten Scheuertuch in der Längsrichtung nachgewischt. Danach muss der Boden trocknen. Dieser Arbeitsgang wird 2-3-mal wiederholt, bis der Boden keine Flüssigkeit mehr aufnimmt. Bei der Verwendung von Seifenmischungen ist darauf zu achten, dass keine reine Seife auf den Fußboden kommt (Fleckenbildung), und dass kaltes Wasser verwendet wird. Bei warmem Wasser entsteht ein Grauschleier.

Der Massivholzfußboden ist nun gebrauchsfertig. Die Seifenbehandlung sollte 1-2-mal pro Jahr wiederholt werden, um die Oberfläche zu erhalten und zu festigen (siehe auch Abschnitt “Unterhaltung und Pflege von Massivholzfußboden”).