Planungsgrundlagen- rund um den Holzfußboden!

Leitfaden zur Verlegung und Pflege eines massiven Holzfußbodens

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Geltungsbereich und Abgrenzung
  3. Gestaltungsmöglichkeiten mit Parkett
  4. Eigenschaften der Parketthölzer
  5. Parkettarten
  6. Parkettböden: Anforderungen und Eigenschaften
  7. Untergründe
  8. Parkett auf beheizbaren Estrichen
  9. Hinweise für die Verlegung
  10. Klebstoffe
  11. Oberflächenbehandlung und Pflege

1 Vorwort

Wohnzeitschriften und Lifestyle-Magazine propagieren Parkett als Fußboden der Zukunft. Tatsächlich bleibt Parkett weiter im Trend; die Zuwachsraten in den jährlichen Statistiken der europäischen Parketthersteller zeigen es. Doch nicht nur im Wohnbereich macht der Holzfußboden Karriere – kaum ein repräsentativer Neubau, Museum, Kindergarten kommt ohne Parkett aus. In Boutiquen und Kaufhäusern, in Werbeagenturen, bei Computerherstellern, in Szene-Lokalen wird auf Parkett gearbeitet, gehandelt, gedacht, gelacht, getanzt, gefeiert.
Die Schönheit des Holzes ist von bleibender Natur. Es mag das Individuelle, das Zeitlose, das Ökologische am Parkettboden sein, das ihn so anziehend für jede Generation macht. Parkett ist leicht zu verlegen, ist für Heizestriche geeignet, haltbar und pflegeleicht.

Geltungsbereich und Abgrenzung

Was ist Parkett? Diese Frage ist angesichts der heute auf dem Markt angebotenen Vielfalt an Holzfußböden nicht immer eindeutig zu beantworten. Die wichtigsten Parkettarten sind genormt. Darüber hinaus werden von einzelnen Herstellern nicht genormte Parkettelemente angeboten, die aber aufgrund ihres Aufbaus eindeutig dem Parkett zuzuordnen sind. Hierzu zählen Hochkantlamellenparkett (Mehrzweckparkett, auch „Industrieparkett”), das so genannte 10-mm-Massivparkett (Lamparkett) sowie dessen Abkömmlinge mit Dicken zwischen 7 und 15 mm.
Darüber hinaus gibt es beispielsweise „Landhausdielen” (Meist mit einer Nutzschicht aus Nadelholz) und „Parkettdielen” aus harten Parketthölzern, teilweise mit fertiger Oberfläche, ein- oder mehrschichtig aufgebaut, die man hinsichtlich des Aufbaus und der Oberflächenbehandlung dem Parkett bzw. Mehrschichtparkett und hinsichtlich des Aussehens den Dielenböden zuordnen kann. Auch diese Produkte fallen in den Geltungsbereich dieser Schrift.
Laminatböden mit ihrer Kunststoffoberfläche und eingelegten bedruckten Papieren fallen – auch wenn sie eine Holzwerkstoffträgerschicht besitzen und ein Holzimitat zeigen – nicht unter den Begriff „Parkett“. Gleiches gilt für Kork und Furnierböden mit dünner Deckschicht. Dielenböden (Hobeldielen) und Holzpflaster (massive Einzelklötze und Verlegeinheiten) sind ebenfalls nicht Thema dieser Schrift.
Mit dieser Schrift sollen Planungsgrundlagen und Entscheidungshilfen gegeben werden, keinesfalls jedoch Richtlinien für den Planer oder Verleger und auch keine Tipps für die Verlegung.
Gegenwärtig werden auf europäischer Ebene Parkett-Normen fertiggestellt. Zum Zeitpunkt der Drucklegung hat jedoch das deutsche Normenwerk Gültigkeit.
Soweit Neuerungen der Normungen dennoch für den Planer wichtig sind, haben sie Eingang in diese Broschüre gefunden.

Gestaltungsmöglichkeiten mit Parkett

3.1 Allgemeines

Mit den in diesem Abschnitt beschriebenen Möglichkeiten der Parkettgestaltung bekommen Planer und Bauherren einen „Baukasten” an die Hand, mit dessen Bausteinen sich einzigartige Holzfußböden kreieren lassen. Durch Kombinationen von Holzart, Sortierung, Verlegemuster, Parkettart und Oberflächenbehandlung können Parkettböden auf des Gebäude, das Interieur und die Nutzung optimal zugeschnitten werden.

3.2 Holzart

Keine Holzoberfläche gleicht einer anderen. Die Vielfalt der geeigneten Holzarten für Parkett lässt keinen Gestaltungswunsch offen – vom weißlichen Ahornholz über die Rottöne von Buche, Kirsche, Merbau und Doussie oder vom Braunton der Eiche bis zum fast schwarzen Wenge reicht die Palette natürlicher Holzfarben. Um eine dunklere Farbe zu erzielen werden gerbstoffreiche Hölzer wie Eiche geräuchert.
Die Unterscheide in der Struktur der Holzarten zeigen sich bespielsweise beim Vergleich der feinmaserigen Buche und der Eiche mit ihrer ausgeprägteren Zeichnung. Die Kombination von verschiedenen Holzarten innerhalb eines Fußbodens kann zu einer spannungsreichen Raumgestaltung beitragen.

3.3 Sortierung

Innerhalb einer Holzart prägen besonders die Maserung und Asteinschlüsse das Erscheinungsbild. Qualitativ hochwertiges Parkett oder Dielen sind in unterschiedlichen optischen Ausprägungen erhältlich. So kann man durch eine Sortierung entweder rustikale Lebendigkeit oder klassische Eleganz erreichen.

3.4 Verlegemuster

Allein die häufigsten Verlegemuster abzubilden würde den Rahmen dieser Schrift sprengen. Verlegemuster und Parkettart sind fast immer frei kombinierbar. Klassische Muster sind Schiffsboden (in den Varianten eines regelmäßigen (englischen) oder unregelmäßigen Verbandes), Würfel, Fischgrät, Doppel- oder Dreifach-Fischgrät und Würfelkassette. Hinzu kommen Flechtmuster wie der Altdeutsche Verband, das Leitermuster, Tafelparkett mit unzähligen ornamentalen Bildern, Rautenmuster, die Einbeziehung von Randfriesen und Bordüren, die Kombination mit Würfelelementen und Stäben anderer Holzarten und nicht zuletzt der Intarsienboden, in dem ein individuelles, auf einen Raum und sein Interieur bezogenes Bild dargestellt wird. Diese Kunst der Parkettleger wird heute auf bei der Restaurierung von Schlössern und Villen eingesetzt.
Man kann bereits eine interessante Wirkung erzielen, wenn der Parkettboden – mit welchem Verlegemuster auch immer – statt rechtwinklig zu den Wänden, diagonal verlegt wird. Mit der Verlegerichtung – längs, quer oder diagonal zur Raumachse oder Fensterfront – kann die optische Wirkung von Räumen gezielt beeinflusst werden.

3.5 Parkettart

Die einzelnen Parkettarten bestehen aus unterschiedlich dimensionierten Einzelelementen, die das Oberflächenbild des Parkettbodens mit bestimmen. Beim Hochkantlamellenparkett werden z. B. 8 mm breite und maximal 165 mm lange Holzlamellen aneinander gereiht. Sie ergeben einen anderen optischen Eindruck als Einstab-Parkettdielen von 180 mm Breite und 2,20 mm Länge. Zwischen diesen Extremgrößen liegen die Verlegeeinheiten von Mosaikparkett, das klassische Stabparkett, und nicht zuletzt die Vielzahl der Mehrschichtparkett-Elemente mit einer Oberfläche aus 1,2 oder 3 Stäben pro Element.

3.6 Oberflächenbehandlung

Das vielfältige Parkettangebot lässt sich durch die Art der Oberflächenbehandlung noch variieren. Öle, Wachse und Öl-Wachs-Kombinationen ergeben eine offenporige, Versiegelung eine geschlossene Oberfläche, die matt, seidenglänzend oder hochglänzend gewählt werden kann.
Versiegelungen auf Wasserbasis dämpfen eher den Holzton, während solche auf Lösemittelbasis die Maserung „anfeuern”. Die Auswahl der Oberflächenbehandlung richtet sich aber nicht nur nach dem gewünschten Raumeindruck, sondern auch nach der Beanspruchung des Fußbodens.
Parkett und Dielen können durch Beizen des Holzes selber oder durch Verwendung eines eingefärbten Oberflächenbehandlungsmittels farbig gestaltet werden.

Eigenschaften der Parketthölzer

4.1 Allgemeines

Holz ist der wichtigste nachwachsende Baustoff. Die Verwendung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern nutzt der Umwelt mehrfach, denn durch die Photosynthese wird Kohlendioxid aus der Luft gebunden und Sauerstoff abgegeben (CO2-Senke), bei der Verarbeitung wird nur wenig Energie verbraucht und das Material selbst wirkt zudem wärmedämmend, so dass der Einsatz von Holz insgesamt zum Klimaschutz beiträgt.
Für Parkett und andere Holzfußböden eignen sich eine Vielzahl von Holzarten aus Europa und Übersee mit unterschiedlichen Eigentschaften.

4.2 Sortierung

Bei Parkett und Dielen bezeichnet die Sortierung keine unterschiedlichen technischen Eigenschaften, sondern lediglich die optischen Erscheinungen. In der deutsch Norm DIN 280-1, 2 werden z. B. für Eiche folgende Sortierungen unterschieden: „Natur” ( N ) steht für splintfreie, einheitliche Struktur, „Gestreift” ( G ) für Holz mit Splintholzanteil und „Rustikal” ( R ) für astiges Holz. Für andere Holzarten existieren nur die analogen Sortierungen „Natur” und „Rustikal”.
In DIN 280-5 tauchen für Eiche die Bezeichnungen XXX, XX und X auf. Sie gelten, wenn die Oberfläche ast-, riß- und splintfrei bzw. ast- und rißfrei bzw. rißfrei ist. Die in der künftigen europäischen Normung verwendeten drei Symbole (Kreis), (Dreieck), (Viereck) entsprechen in fast allen Kriterien den deutschen Sortierungsbezeichnungen N, G und R und sind für die Holzarten Eiche, Rotbuche und Esche ausdrücklich festgelegt. Die Sortierungen gelten analog für andere geeignete Holzarten („Freie Klasse”).
Daneben sind – besonders bei Mehrschichtparkett und nicht genormten Parkettarten – herstellereigene Sortierbezeichnungen üblich.

4.3 Härte

Ein Maß für die Härte des Holzes bei Druckbeanspruchung auf einer begrenzten Fläche (Punktbelastung) ist die Brinell-Härte. Sie ist ein besonders von der Dichte und der anatomischen Wuchsrichtung abhängige Kenngröße, die die Eignung einer Holzart für verschiedene Anforderungen oder Nutzungen beschreibt. Im Zusammenhand mit der Nutzung als Parkettholz interessiert jedoch lediglich die Härte rechwinklig zur Faser.
Zwar sind alle in der Tabelle aufgeführten Holzarten grundsätzlich für Parkettböden geeignet, jedoch erfordern Räume mit Publikumsverkehr oder Tanzsport ein härteres Parkettholz als z.B. Schlafzimmer.

4.4 Feuchteverhalten

Holz ist hygroskopisch: es nimmt Feuchte aus der Luft auf bzw. gibt sie ab. Mit diesem Feuchteausgleich ergeben sich Dimensionsänderungen: bei Feuchteaufnahme quillt das Holz und bei Feuchteabgabe schwindet es.
Die feuchtebedingten Formänderungen sind „anisotrop”, d.h. die feuchtebedingten Längenveränderungen in Richtung der Holzfaser sind vernachlässigbar klein, während sie in radialer Richtung (quer zu den Jahresringen) 10 bis 20 mal, in tangentieler Richtung (prallel zu den Jahresringen) 20 bis 40 mal größer sind als parallel zur Faser. In der Tabelle 1 sind Formänderungen je 1% Holzfeuchteänderung angegeben. Das Schwinden des Holzes beeinflusst die Fugenbildung von Parkett und Dielen während der Heizperiode (s. Kapitel 6.10).
So schwindet z.B. ein Parkettstab aus massiver Rotbuche mit einer Breite von 50 mm bei einem Holzfeuchtewechsel von 12 % auf 8 % um maximal 4 x 0,44 % x 50 mm = 0,88 mm in der Breite. Die Feuchteanpassung erfolgt bei den einzelnen Holzarten in unterschiedlicher Geschwindigkeit; diese „Angleichsgeschwindigkeit” ist ebenfalls in der Tabelle 1 angegeben.

4.5 Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit ist eine von der Dichte und der Holzfeuchte abhängige und für die Berechnung des Wärmedruchgangs notwendige Größe. Sie hat Einfluss auf den Einsatz von Parkett– und Dielenböden auf Heizestrich.

4.6 Holzfarbe

In der Tabelle 1 sind die natürlichen Holzfarben aufgeführt. Holz ist ein Naturprodukt und ändert sowohl in rohem als auch in behandeltem Zustand infolge der UV-Einstrahlung des Sonnenlichts seine Farbe. Ob ein Holz unter UV-Einstrahlung eher heller wird oder nachdunkelt, hängt vom Wuchsgebiet, den Holzinhaltsstoffen und anderen Faktoren ab. Eine generelle Aussage kann hier nicht gemacht werden.
Darüber hinaus wird durch die Oberflächenbehandlung die Holzfarbe geringfügig geändert.

Parkettarten

5.1 Allgemeines

Grundsätzlich kann man Parkett in Einschicht- und Mehrschichtparkett unterscheiden. Hinzu kommen Unterschiede hinsichtlich der Elementarabmessungen, der Verlegeeinheit und des Oberflächenbildes. In der Tabelle 2 sind die im Markt üblichen Parkettarten erfasst und hinsichtlich der gültigen deutschen und der zukünftigen europäischen Normung differenziert.

5.2 Einschichtparkett

5.2.1 Stabparkett

Stabparkett besteht aus 14 – 22 mm dickem Vollholz. Es werden Parkettstäbe und Parkettriemen unterschieden. Stäbe besitzen eine ringsum laufende Nut und werden durch Querholzfedern bei der Verlegung verbunden, während Riemen über angehobelte Nute und Federn verfügen. Stabparkett kann je nach Untergrund geklebt oder genagelt werden.

5.2.2 Mosaikparkett

Mosaikparkett besteht aus einzelnen Vollholzlamellen, die als Verlegeeinheit durch ein Klebenetz auf der Unterseite zusammen gehalten werden. Häufigstes Muster ist der Würfel, daneben werden auch Schiffsverband, Fischgrät und Parallelverband eingesetzt. Mosaikparkett wird mit dem Untergrund verklebt.

5.2.3 10-mm-Massivparkett (Lamparkett)

Speziell für den Renovierungsmarkt wurden massive Parkettstäbe mit glatten Kanten entwickelt, deren Abmessungen kürzer, schmaler und dünner als Stabparkett sind. Aufgrund der geringen Dicke werden sie auf den Untergrund geklebt.

5.2.4 Hochkantlamellenparkett (Mehrzweckparkett)

Senkrecht gestellte, den Abmessungen der Mosaikparkett entsprechende Holzlamelle, werden als Verlegeeinheit verklebt. Im Gewerbebereich hat Lamellenparkett neben der Fußwärme und der Trittelastizität noch den Vorteil, dass herunterfallende Werkstücke meist unbeschädigt bleiben. Dennoch ist LamellenparkettParkettboden wird in Büros, Gaststätten, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden ebenso eingesetzt wie in Wohnhäusern.

5.3 Mehrschichtparkett

Die deutsche Bezeichnung „Fertigparkett, dessen Kennzeichen das große Format, die Nut- und Federverbindung und die werkseitig aufgetragene Oberflächenbehandlung ist, wird im Rahmen der europäischen Normung durch die Bezeichnung „Mehrschichtparkett” ersetzt. Dabei spielt ausschließlich die Anzahl von mindestens zwei Schichten für den Elementaufbau eine Rolle, keineswegs mehr die fertige Oberflächenbehandlung. Die Mindestdicke von 2 mm bzw. 2,5 mm der Nutzschicht muss immer aus Vollholz sein; Mittellage und Gegenzugschicht können aus Holzwerkstoffen oder anderen Materialien bestehen. Elemente mit dreischichtigem Aufbau sind besonders formstabil. Sie können geklebt aber auch „schwimmend” verlegt werden. Eine Klebung gewährleistet eine gleichmäßige Fugenverteilung. Elemente mit 2-Schicht-Aufbau müssen auf den Untergrund geklebt werden. Bei Mehrschichtparkett gibt es kurze und lange Elemente in unterschiedlicher Optik, sogenannte Landhausdielen, Schiffsböden, Stäbe, Flechtmuster und Tafelelemente.

5.3.1 Tafelparkett

Tafelparkett spielt vorwiegend in der Restaurierung eine Rolle. Die in Tafelform zusammengefügten quadratischen Verlegeeinheiten könne aus einer Blindplatte mit aufgeklebten Parkettelementen oder aus Vollholzteilen bestehen, die zu einer Tafel gefügt sind. Die Verbindung der einzelnen Tafeln untereinander erfolgt je nach Ausführung über angehobelte Nut und Feder oder mit Längs- und Querholzfedern in rundum laufenden Nuten. Tafelparkett kann je nach Untergrund geklebt oder genagelt werden.

Parkettböden: Anforderungen und Eigenschaften

6.1 Allgemeines

Als Parkett im engeren Sinn wird der eigentliche Fußbodenbelag aus Holz bezeichnet. Zu dem System Parkettfußboden gehören der Untergrund, der Klebstoff bzw. die Dämmlage und nicht zuletzt die Oberflächenbehandlung. Diese Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein. Auch bei den meisten technischen und bauphysikalischen Eigenschaften von Parkettböden sind nicht allein die Holzelemente entscheidend, sondern der gesamte Systemaufbau.

6.2 Härte

Eine Messgröße für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Punktbelastungen („Stöckelabsätze”) ist die Brinellhärte. Die Härte des Parkettbodens ist ausschließlich von der Härte des verwendeten Holzes abhängig.

6.3 Abriebfestigkeit

Die Verschleißfestigkeit von Holz ist ebenfalls von dessen Dichte abhängig. Man muss allerdings bei Parkett und Dielen zwischen der Verschleißfestigkeit des Holzes selbst und der Abriebfestigkeit der Oberflächenbehandlung unterscheiden. Letzteres ist ausschlaggebend für die Dauerhaftigkeit der Oberfläche bei Holzfußböden. Es gibt heute Systeme für alle Beanspruchungsarten. Tabelle 6 zeigt Auswahlkriterien.

6.4 Brandverhalten

Bei Holzfußböden ist die Brandbeanspruchung eine andere als bei Wänden und Decken. Die Flammenausbreitung ist geringer. Während Holz im allgemeinen nach DIN 4102-4 als normal entflammbar (B2) eingestuft ist, wird Eichenparkett aus Parkettstäben sowie Parkettriemen nach DIN 280-2 jeweils auch mit Versiegelungen als schwer entflammbar (B1) klassifiziert. Analog gilt dies auch für andere Parkettböden aus Eiche mit einer Nutzschicht von mindestens 8 mm.

6.5 Trittelastizität

Die Elastizität eines Fußbodens hat Einfluss auf den Gehkomfort und die Ermüdung von Fußmuskulatur und Bändern bei längerem Stehen. Holz ist aufgrund seiner Mikrostruktur angenehm elastisch, so dass auch bei stehender Beschäftigung keine „Pflastermüdigkeit” auftritt. Diese Eigenschaften von Parkett werden bei Schwingböden im Sporthallenbau durch eine federnde Unterkonstruktion verstärkt. Bei der Austragung von Europameisterschaften einiger Ballspielarten ist daher ein Holzfußboden explizit gefordert.

6.6 Schalltechnische Eigenschaften

Man unterscheidet einerseits den Körperschall, der über Wände und decken in angrenzenden Räume übertragen wird und zum anderen den Raumschall selbst.
Durch Sprache und Geräuschquellen entsteht ein Luftschall, der sich im Raum ausbreitet und von raumbegrenzenden Bauteilen, Möbeln und Dekorationen reflektiert bzw. absorbiert wird. Die Beschaffenheit der Oberflächen ist entscheidend für die Raumakustik: Glatte und harte Oberflächen wie Parkett reflektieren den Schall, weiche und strukturierte schlucken ihn, so dass eine ausgewogene Einrichtung mit Parkett und Wohntextilien optimal erscheint.
Ein geklebter Parkettbelag trät im Vergleich zur Rohdecke weder zur Förderung noch zur Verminderung der Schallübertragung in dem darunter liegenden Raum bei. Bei schwimmender Verlegung insbesondere bei den neuentwickelten Elementen mit aufkaschierter Dämmunterlage lasst sich der Trittschallschutz jedoch verbessern.

6.7 Rutsch- und Gleitsicherheit

Bei Wohnraum- oder Tanzböden ist ein begrenztes Gleitvermögen zulässig und erwünscht. Es existieren keine Anforderungen. Für öffentliche Räume wie in Hotels, Krankenhäusern, Heimen, Schul- und Lehrräumen, in Theatern und Mehrzweckhallen, Büros, Ladengeschäften, Restaurants, Foyers, Kaufhäusern, Schalterhallen und Werkräumen sollen die Böden trittsicher sein. Für gewerblich genutzte Räume fordert dies die Arbeitsstättenverordnung BGR 181 (3).
Anforderungen an Böden in Sport- und Turnhallen sind in DIN V 18 032-2 festgelegt. Sie müssen laufsicher und rutschhemmend sein. Zu den jeweiligen Anforderungen gibt es entsprechend eingestellte Oberflächen- und Pflegemittel. Auswahlkriterien zeigt Tabelle 6.

6.8 Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitzahl l liegt bei den einzelnen Holzarten zwischen 0,10 und 0,20 W/mk (siehe Tabelle 1). Der ansetzbare Rechenwert betragt nach DIN 4 108 für Laubholz 0,20 und 0,13 für Nadelholz. Obwohl Holz die Wärme relativ gut dämmt, so dass Holzfußböden als fußwarm empfunden werden, liegt die Wärmeleitzahl noch in einem Bereich, der die Verlegung von Parkett auf beheizten Estrichen gestattet, wenn der Wärmedurchlasswiderstand des Parketts nicht größer als 0,15 m2 K/W ist. Somit können grundsätzlich alle Parkettarten auf Heizestrich verlegt werden. Es ist jedoch eine möglichst geringe Dicke anzustreben.

6.9 Elektrische Leitfähigkeit

Der elektrische Widerstand von Holz liegt zwischen 108 und 1010 Ohm. Damit sind Holzfußböden so gute Isolatoren, dass bei elektrischen Schlägen, meist keine Verletzungsgefahr für Menschen besteht, andererseits ist die Leitfähigkeit gut genug, dass es bei Menschen zu keiner elektrostatischen Aufladung kommt.
Die Ableitfähigkeit kann durch Oberflächenbehandlungs- und Pflegemittel positiv beeinflusst werden. In Räumen mit hochempfindlichen elektronischen Anlagen sollte der Hersteller des Oberflächenbehandlungsmittels befragt werden.

6.10 Fugenbildung

Parkett wird mit einer mittleren Holzfeuchte geliefert und eingebaut, die der Holzfeuchte entspricht, die sich in einem Raumklima von 20 bis 22 Grad Celsius bei ca. 50 Prozent relativer Luftfeuchte einstellt. Im Sommer liegt die relative Luftfeuchte i.d.R. darüber, im Winter meist darunter. Dementsprechend verändert sich die Holzfeuchte und damit sind Formveränderungen von Parkett unausweichlich, im Sommer wird das Parkett geringfügig quellen, im Winter schwinden, so dass Fugen entstehen können. Diese sind ein natürliches Merkmal und kein Mangel. Man kann die Fugenbildung einschränken, wenn im Winter durch ausreichendes Lüften und ggf. den Einsatz eines Luftbefeuchters für eine höhere Luftfeuchte gesorgt wird.

6.11 Ökologie und Wohngesundheit

Parkett wirkt wohltuend auf alle Sinne des Menschen. Parkett wird aus einem nachwachsenden Rohstoff energiearm hergestellt.
Es stehen heute Klebstoff und Mittel zur Oberflächenbehandlung zur Verfügung, die formaldehyd- und lösemittelfrei oder arm sind.
Allergiker schätzen die geschlossene Parkettoberfläche, die Staubansammlungen vermeiden hilft und dadurch Milben und Allergenen keinen Raum lässt.

6.12 Renovierbarkeit

Holzfußböden sind die einzigen Böden, die selbst nach Jahrzehnten langem Gebrauch durch Abschleifen und erneute Oberlfächenbehandlung ein- oder mehrmals in einem neuwertigen Zustand versetzt werden könne.

Untergründe

7.1 Allgemeines

VOB ATV DIN 18 356 beschreibt die notwendigen Voraussetzungen eines Untergrundes zur Aufnahme eine Parkettbodens. So erfordert die Verlegung von Parkett einen ebenen, trockenen und festen Untergrund. Messtoleranzen für die Ebenheit werden in DIN 18 202 angegeben.
Der Untergrund kann ein Estrich herkömmlicher Bauart (Baustellenestrich) oder ein vorgefertigtes Estrichelement sein. Wegen des Einflusses auf die Auswahl von Klebstoff und Parkettart, die Bearbeitungsdauer und die Kosten der Verlegung muss zwischen saugfähigen (z. B. Zementestrich) und nicht saugfähigem Untergründen (z. B. Gussasphaltestrich) unterschieden werden.
Die Praxis sowie aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Betondecken noch nach zwei oder mehreren Jahren einen hohen Prozentsatz ihrer Anfangsfeuchte erhalten. Auf frischen Stahlbetondecken sollte daher immer eine Feuchtesperre (z. B. 0,5 mm PVC-Folie) angeordnet werden.

7.2 Baustellenestriche

7.2.1 Allgemeines

Sie werden vom Estrichleger auf der Baustelle aus Bindemitteln und Zuschlagstoffen angemischt oder per Estrichpumpe bezogen und eingebaut. Es ist besonders bei Fließestrich Aufmerksamkeit auf die fugenlose Ausbildung der feuchtesperrenden Folie zu legen.
Schwimmende Estriche werden auf der Wärme- und Trittschalldämmung aufgebracht. Trittschalldämmplatten unter dem schwimmenden Estrich werden mit zwei Dickeangaben versehen. Sie bezeichnen die Dicke in unbelastetem Zustand und unter Last. Diese Dämmplatten sorgen für die akustische Entkoppelung des Fußbodenaufbaus von der Rohdecke. Zur Aufnahme eines Parkettbodens muss die Estrichoberfläche geglättet sein. Darauf ist in der Ausschreibung für den Estrichleger gezielt hinzuweisen.

7.2.2 Verbundestrich

Der Verbundestrich aus Zement und Zuschlagstoffen wir hauptsächlich im Industriebau bei großen Belastungen eingesetzt. Risse werden aus der Rohdecke in den Estrich übertragen. Wenn Wärmedämmung und Feuchtesperre (bei nicht vorhandener Unterkellerung) vorhanden und der Estrich trocken und rissfrei ist, kann er mit Parkett belegt werden.

7.2.3 Estrich und Trennlage

Die Feuchtesperre zwischen Rohdecke und Estrich führt zu einem trockenen Untergrund ohne Wärmedämmung, aber für große Belastungen (Industriebau), auf dem Parkett verlegt werden kann, sofern der Estrich trocken und rissfrei ist.

7.2.4 Zementestrich (ZE)

Die häufigste Estrichart aus Zement, Wasser und mineralischen Zuschlagstoffen hat den Vorteil der Feuchtebeständigkeit. Für die Trocknung eines Zementestrichs bis zur Belegereife müssen mindestens 6 Wochen eingeplant werden. Das Schwindeverhalten bei Trocknung des Zementestrichs ist durch das Anordnen von Dehnungsfugen zu berücksichtigen.
Schnellhärtende Zementestriche sind nach etwa 3 Stunden begehbar und haben nach einem Tag den notwendingen Festigkeitsgrad erreicht. Im Hinblick auf die Belegereife sind die technischen Merkblätter der Hersteller zu beachten.

7.2.5 Anhydritestrich (AE)

Gips- oder Calciumsulfatestriche besitzen nur ein geringes Schwindmaß, sind allerdings feuchteempfindlich. Für die Trocknung eines Zementestrichs bis zur Belegereife müssen mindestens 4 Wochen eingeplant werden. Anhydritestriche werden oft als Fließestriche eingesetzt. Die durch das Fließmittel entstehende Sinterschicht auf der Estrichoberfläche muss nach einer Woche abgeschliffen werden, wie sie einerseits die weitere Austrocknung behindert und andererseits die erforderliche Haftzugfestigkeit reduziert (Standleistung des Estrichlegers).

7.2.6 Gussasphaltestrich (GE)

Der Vorteil von Gussasphaltestrich besteht darin, dass er schon nach 2 Tagen belegbar ist und keine Feuchte in den Bau einträgt. Ein Nachteil besteht darin, dass bei sehr hohen Punktlasten Eindrückungen entstehen können. Bei schubfester Klebung des Parketts ist die Einhaltung mind. 20 mm breiter Fugen zu angrenzenden Bauteilen erforderlich. Dicken sind bereits ab 20 mm möglich. Als Untergrund für Holzfußböden muss die Oberfläche des Gussasphalts mit Quarzsand abgerieben werden.

7.2.7 Magnesiaestrich (ME)

Die auch als „Steinholz” bezeichneten Estriche haben heute keine Bedeutung mehr und sind nur als Altuntergründe in der Altbaurenovierung anzutreffen.

7.3 Vorgefertigte Estrichelemente
(Trockenestriche)

7.3.1 Holzwerkstoffplatten

Für eine schubfeste Verklebung von Parkett können schwimmend verleget Holzspanplatten nur empfohlen werden, wenn die gesamte Fußbodenkonstruktion trocken ist und bleibt. Eine Belüftung der Spanplattenkanten durch eine entsprechende Ausführung der Fußleiste ist vorzusehen, insbesondere bei Fußböden auf einer erdberührenden Sohle. Maßgebend für Unterböden aus Holzspanplatte ist DIN 68 771. Unterböden aus OSB-Platten sind zwar durch diese Norm nicht erfasst, können aber gleichermaßen eingesetzt werden. Da Span- oder OSB-Platten eine geringere Biegesteifigkeit als ein Zementestrich besitzen, müssen die Platten so dick gewählt oder ausgebildet werden, dass mögliche Verformungen durch das Parkett behindert werden. Dafür sind zwei mindestens 16 mm dicke, miteinander verklebte und zusätzlich verschraubte, möglichst diagonal verlegte Span- oder OSB-Platten geeignet. Diese entsprechen einer einfachen Platte der 2,5 fachen Dicke des Parkettbelags. Auch hier ist ein ausreichender Randabstand von 10 – 15 mm zu Wänden und aufgehenden Bauteilen einzuhalten.

7.3.2 Mineralische Estrichelemente

Gipsfaserplatten, Anhydritplatten, Ziegel- und Betonelemente werden stumpf, über Falz oder über Nut und Feder verklebt. Die schweren Ziegel- und Betonelemente können als Wärmespeichermasse und zur Erhöhung des Trittschallschutzes eingesetzt werden. Beim Einsatz dieser Untergründe sind die Hersteller der mineralischen Fertigestriche im einzelnen nach der Eignung für eine Belegung mit Parkett zu befragen.

7.3.3 Holzuntergründe

In Altbauten befinden sich häufig Dielenböden, die als Unterlage für Parkett dienen sollen. Sind sie eben und fest, kann Parkett direkt geschraubt, genagelt, geklebt oder schwimmend verlegt werden. Andernfalls sind diese Bedingungen herzustellen.
Die maximale Holzfeuchte darf 15 % nicht überschreiten. Stabparkett und Fertigparkett ab 22 mm Dicke können direkt auf die Lagerhölzer genagelt werden, alle anderen Parkettarten benötigen einen Blindboden aus Spanplatten oder Brettern. Bei der Befestigung direkt auf den Lagerhölzern sind schwebende, d. h. nicht unterstützte Stösse zu vermeiden. Der Abstand der Lagerhölzer ist abhängig von der Dicke der Elemente. Er sollte bei 22 mm-Elementen 50 cm nicht überschreiten.

7.3.4 Doppelböden

Die Ausführung von Doppelböden ist in den technischen Baubestimmungen der Länder geregelt. Sie können mit einem Parkettbelag ausgestattet werden, so dass zur Funktionalität der Repräsentationswert hinzu kommt. In Bereichen elektrischer und elektronischer Geräte ist die elektrische Eigenschaft des Parketts (keine elektrostatische Aufladung) besonders vorteilhaft.

7.3.5 Schwingböden

Flächenelastische Sportböden nach DIN V 18 032-2 sind in der Regel auf einer Gitterkonstruktion sich kreuzender Brettlager aufgebaut. Variationen hierzu können Doppelschwingträger mit Blindboden und Parkett sein. Darüber hinaus gibt es auch sogenanntes Sportparkett auf einer Spezial-Elastikschicht mit darüber liegendem Kraftverteilungsmodul eingesetzt. Die Ausführung solcher Konstruktionen sollte durch spezialisierte Firmen erfolgen.

Parkett auf beheizten Estrichen

8.1 Planung

Eine Zusammenarbeit aller Beteiligten bereits in der Planungsphase ist bei der Belegung von Heizestrich mit Parkett besonders wichtig. Der Heizungsmonteur oder Fachingenieur ist von dem geplanten Einbau eines Parkettbodens zu informieren. So ist eine optimale Auslegung und Betriebseffizienz der Fußbodenheizung möglich.

8.2 Geeignete Parkettarten

Der Wärmedurchlasswiderstand oberhalb der Heizebene darf nicht größer als 0,15 qm K/W sein. Das entspricht bei den meisten Holzarten einer Dicke von 22 mm. Bei Massivparkett wird wegen des günstigen Verhaltens bei Feuchtewechsel der Einsatz von Eiche empfohlen. Holzarten wie Buche, Ahorn und Esche verhalten sich eher problematisch. Grundsätzlich wirken sich schmale massive Parkettstäbe günstiger auf die Fugenbildung während der Heizperiode aus. Bei der Verwendung von Mehrschichtparkett wirken sich Formveränderungen kaum aus.

8.3 Belegereife

Nach Abbinden des Heizestrichs (Abbindephase) und nachdem die Funktionsprüfung und das Funktionsheizen sowie das Belegereifheizen durch den Heizungsinstallateur durchgeführt und protokolliert sind, ist das Feststellen der so genannten Belegereife des Heizestrichs Pflicht des Parkettlegers. Dazu gehören CM- (Calciumcarbid-Methode) Feuchtemessungen an Proben aus markierten Stellen des Estrichs. Ergeben diese Messungen einen Feuchtegehalt von über 1,8 % bei Zementestrich bzw. 0,3 % bei Calciumsulfatestrichen, so ist das Belegereifheizen erneut so lange durchzuführen, bis die erforderliche Trockenheit des Estrichs erreicht ist. Entsprechende Richtlinien und Protokolle sind in der Fachinformation „Schnittstellenkoordination bei beheizten Fußbodenkonstruktionen” des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima” aufgeführt (4). Daneben sind (wie bei nicht beheizten Estrichen auch) Ebenheit, Rissbildung, Festigkeit, Randfugen und Höhenlage zu prüfen und zu protokollieren.

8.4 Verlegung

Nur bei einer Verklebung von Parkett auf Heizestrichen ist ein ungehinderter Wärmedurchgang in den Raum sicher gestellt. Bei einer schwimmenden Verlegung von Fertigparkett können Luftpolster den Wärmedurchgang behindern. Der Klebstoff muss für den Einsatz auf Heizestrichen geeignet sein.

8.5 Betrieb

Während des Betriebs darf die Oberflächentemperatur des Heizestrichs 25 Grad C nicht überschreiten, um Schäden am Parkettboden zu vermeiden.

Hinweise für die Verlegung

9.1 Prüfung der Belegereife

Der Parkettleger muss den Untergrund kontrollieren, damit er sein Gewerk mangelfrei erstellen kann und die „Belegereife” vorhanden ist. Insbesondere muss der Untergrund fest, eben, rissfrei, sauber und glatt sein. Der Untergrund muss in der richtigen Höhenlage eingebaut sein, die richtige Temperatur und Trockenheit besitzen. Bei Heizestrichen muss ein Aufheizprotokoll vorliegen. Ein Legen des Parketts vor Erreichen des Belegereife ist äußerst schadensträchtig.

9.2 Verlegearten

Dreischichtparkett kann schwimmend verlegt werden, wobei die Elemente untereinander verklebt oder mechanisch mit Klickverschlüssen oder Bügeln verbunden werden. Alle anderen Parkettarten sind immer vollflächig auf dem Untergrund zu kleben.

9.3 Fugen, Randabstände

Grundsätzlich müssen Bauwerksfugen, die im Untergrund vorhanden sind, in der Parkettfläche übernommen werden. Ist die Übernahme von im Estrich vorhandenen Arbeitsfugen in den Parkettboden nicht erwünscht müssen sie kraftschlüssig nach dem Trocknen des Estrichs geschlossen werden. „Dehnungsfugen” sind in der Regel nicht üblich, bei sehr großen Flächen sollte jedoch mit dem Parkettleger Rücksprache gehalten werden. Zwischen Parkett und aufgehenden Bauteilen wie Wänden oder Stützen sind 10 – 15 mm große Fugen einzuhalten.

9.4 Abschleifen

Bei nicht werkseitig oberflächenbehandeltem Parkett muss die Oberfläche nach der Parkettverlegung für die Oberflächenbehandlung in mehreren Arbeitsgängen geschliffen werden. Wann die Schleifarbeiten ausgeführt werden können, hängt von der Aushärtungszeit des verwendeten Klebstoffs ab.

10 Klebstoffe

10.1 Allgemeines

Bei vollflächiger Klebung von Holzfußböden muss der Verleger im Einzelfall prüfen und abwägen, welches Klebstoffsystem er in Anbetracht von technischen Möglichkeiten, Untergrund, Arbeits- und Wohngesundheit einsetzen will. Beispielsweise können wasserhaltige Klebstoffe Gipsuntergründe aufweichen, bei nichtsaugenden Untergründen wie Gussasphalt diffundieren Wasser oder Lösemittel in das Parkett und verursachen eine stärkere Holzquellung. Im Zweifelsfall geben die Abteilungen Anwendungstechnik der Klebstoffhersteller Auskunft.

10.2 Untergrundvorbereitung

Die fachgerechte Prüfung und Vorbereitung des Untergrundes ist unabdingbar. Liegt hier doch die Grundlage für eine erfolgreiche Klebung. Kein noch so guter Klebstoff kann die Mängel eines schlechten Untergrundes ausgleichen. Je nach Klebstoff und Parkettart ist ggf. ein Vorstrich oder eine Spachtelung erforderlich. Zementestriche und Anhydritestriche sollten vorgestrichen werden. Auf Gussasphalt ist ein Vorstrich und eine Spachtelung notwendig. Bei der Klebung eines Parketts, das zu starken Quell- und Schwindbewegungen neigt, kann man eine Dämmunterlage auf den Boden und anschließend das Parkett auf die Dämmunterlage kleben. Durch diese mechanische Entkopplung wird die Quellbewegung des Holzes von der Dämmunterlage und den beiden Klebstoffschichten aufgefangen und nicht direkt an den Untergrund weitergegeben. Durch diese Maßnahme kann eine Zerstörung des Untergrundes vermieden werden. Hierzu geben die technischen Datenblätter der Hersteller (Klebstoff- und ggf. Hersteller von Trockenestrichen) Auskunft. Eine erschöpfende Darstellung ist an dieser Stelle aufgrund der Vielfalt der eingesetzten Systeme nicht möglich.

10.3 Klebstoffarten

10.3.1 Allgemeines

Zur Klebung von Holzfußböden stehen heute verschiedene Klebstoffsysteme zur Auswahl. Die Betonung liegt hierbei auf „System”, da zu einer erfolgreichen Verlegung nicht nur der Klebstoff selbst, sondern auch die vom Hersteller empfohlenen Vorstriche, Grundierungen, Spachtelmassen und Unterlagsbahnen gehören. Derzeit sind Klebstoffe auf Dispersions-, Pulver-, Polyurethan-, Silylmodifizierter-Polymer-(SMP) und Lösemittelbasis erhältlich.

10.3.2 Dispersions- und Pulverklebstoffe

Wie aus untenstehender Tabelle zu ersehen ist, sind Dispersions- und Pulverklebstoffe in ihrer Anwendung und Verarbeitung sehr ähnlich. Der EMICODE EC-1(5), vergeben von der FEV (Gemeinschaft Emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe e. V., Düsseldorf) zeichnet solche Produkte aus, die als „sehr emissionsam” geprüft wurden und bietet somit dem Verwender zusätzliche Sicherheit vor gesundheitsschädlichen Raumluftbelastungen. Reine Dispersionsklebstoffe verursachen direkt nach der Verlegung eine relativ hohe Holzquellung durch die Abgabe des im Kleber enthaltenen Wassers. Beim Pulverklebstoff kann dieser Effekt mit Hilfe des enthaltenen Zementpulvers auf ein geringes Maß reduziert werden. Bei Holzarten mit großen differentiellen Schwindmaßen und kurzen Feuchteangleichsgeschwindigkeiten sowie die Parkettart mit ungünstigen Dimensionsverhältnissen (Verhältnis von Breite zu Dicke > 5:1 oder Länge zu Dicke > 25:1) sowie generell bei langformatigen Elementen kommt es bei Änderung der Raumluftfeuchte zu Schüsselungen. Eine Überbrückung größerer Hohlstellen ist aufgrund des fehlenden Fadenzuges des Klebstoffs nicht möglich. Für andere Parkettarten können und sollten heute Dispersions- und Pulverklebstoffe verwendet werden.

10.3.3 Polyurethan- und SMP-Klebstoffe

Polyurethanklebstoffe könne ein- oder zweikomponentig bezogen werden. Sie enthalten Isocyanate als reaktive Härterkomponenten. Im Sinne der TRGS 610 (Technische Regeln für Gefahrstoffe) (6) stellen Polyurethanklebstoffe keinen Ersatz für Lösemitttelklebstoffe dar, da sie während der Verarbeitung bei Hautkontakt gesundheitsbeeinträchtigend sind. Auf die späteren Nutzer der Parkettböden hat dies jedoch keinen Einfluss, da wenige Tage nach der Verlegung die Reaktion der Härterkomponenten abgeschlossen ist. Polyurethanklebstoffe können aufgrund ihrer Wasser- und Lösemittelfreiheit für alle Holz- und Parkettarten auf allen geeigneten Untergründen eingesetzt werden, da sie keine Holzquellung erzeugen.
Die neuartigen SMP-Klebstoffe enthalten keine Isocyanate und sind daher kennzeichnungsfrei. Sie reagieren wie einkomponentige Polyurethanklebstoffe mit der Umgebungsfeuchte. SMP- (Silylmodifizierter-Polymer-) Klebstoffe sind wie einige Polyurethanklebstoffe hochelastisch. Sie besitzen jedoch eine geringere Scherfestigkeit, so dass diese Produkte nicht mehr die Anforderungen der DIN 281 für Parkettklebstoffe erfüllen. Dennoch kann es nach dem Stand der Technik in einigen Anwendungsfällen sinnvoll sein, einen solchen Klebstoff einzusetzen, z. B. bei der Klebung von langen Dielen, der Verlegung auf restfeuchten Untergründen oder bei anderen Spezialfällen. Die Klebstoffhersteller geben zu den Möglichkeiten und Grenzen dieser neuen Produkte Auskunft.

10.3.4 Lösemittelklebstoffe

Lösemittelklebstoffe sind universell einsetzbar und bieten ein gutes Preis- Leistungsverhältnis, sind leicht zu verarbeiten und ermöglichen eine gute Adhäsion am Untergrund sowie eine sehr gute Hohlstellenüberbrückung. Die TRGS 610 gebietet aber den Ersatz der Lösemittelklebstoffe durch Dispersionsklebstoffe, wann immer dies technisch vertretbar ist. Aufgrund der Lösemittelemissionen ist ein gründliches Lüften während und nach der Verarbeitung des Klebstoffs wichtig.

11 Oberflächenbehandlung und Pflege

11.1 Allgemeines

Die Oberflächenbehandlung von Holzfußböden ist in der DIN 18 356 VOB Teil C „Parkettarbeiten” geregelt. Maßgeben für die Auswahl der Oberflächenbehandlungsmittel ist die zu erwartende Beanspruchung des Holzfußbodens und der Verwendungszweck des Raumes. So ist im Wohn- und gehobenen Bürobereich oft der repräsentative Charakter für die Auswahl des Holzfußbodens entscheidend, während im Gewerbebereich oder in Mehrzweckhallen die Funktionalität, Abriebfestigkeit und Verschleißfestigkeit maßgebend sind.

11.2 Vorarbeiten

Geklebtes Parkett wird nach dem Abbinden des Klebstoffes und dem Rückgang einer eventuellen feuchtebedingten Schüsselung geschliffen. Bei Fertigparkett erfolgt die Oberflächenbehandlung bereits werksseitig. Herstellungsbedingt wird dabei nur die Oberfläche des Holzes versiegelt. Die unbehandelten Seitenkanten müssen gegen eindringende Feuchte (z. B. Wischwasser) geschützt werden. Das erfolgt in Form einer speziellen Erstbehandlung mit geeigneten Pflegemitteln. Besonders wichtig ist diese Behandlung bei den Holzarten Esche, Ahorn und Buche.

11.3 Färben

Bei hellen Farbtönen und eingefärbten Hölzern sollte wegen einer gleichmäßigen Farbwirkung bereits endbehandeltes Fertigparkett verlegt werden. Eine einwandfreie handwerkliche Einfärbung eines Parkettfußbodens ist nur bei lasierenden Farbtönen möglich. Ansätze und Schattenbildungen beim Färben sind jedoch auch dabei nicht auszuschließen. Die Farbintensität kann durch mehrere Arbeitsgänge verstärkt werden.

11.4 Oberflächenbehandlungsmittel

11.4.1 Allgemeines

Bei der Oberflächenbehandlung wird unterschieden in Versiegelung, Imprägnierung und Öl-/Öl-Wachs-Systeme. Die Produkte unterscheiden sich in ihren anwendungstechnischen Eigenschaften, ihrer chemischen Zusammensetzung, in Glanz und Farbwirkung, der mechanischen und chemischen Widerstandsfähigkeit, der Eindringtiefe, der Härtungszeit und ihrem Preis. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes System sind die Kriterien Holzart, Verwendungszweck des Raumes, Beanspruchung des Bodens und nicht zuletzt die Umweltverträglichkeit zu beachten.

11.4.2 Versiegelungen

Versiegelungen sind filmbildend und bauen Verschleißschichten auf. Je höher die Schichtstärke der Verschleißschicht ist (Materialverbrauch pr qm), um so länger ist die Haltbarkeit. Parkettversieglungen gibt es in den Glanzgraden glänzend, halbmatt und matt.
Die Mittel müssen in der Lage sein, gegen das Eindringen von Schmutz und Flüssigkeit zu schützen. Die Ausführung der Versiegelung erfolgt sofort nach dem Abschleifen des Holzfußbodens. Nach der TRGS 617 (Ersatzstoffe für Oberflächenbehandlungsmittel) (7) sollten möglichst Wassersiegel verwendet werden, wenn es konstruktiv notwendig ist. Dies gilt z. B. bei den kritischen Holzarten wie Buche, Esche und Ahorn, bei alten oder historischen Böden.

11.4.3 Imprägnierungen

Der Übergang von der filmbildenden Versiegelung zu nicht filmbildenden Imprägnierung ist eine Sache der eingesetzten Materialmenge und daher fließend. Imprägnierungen sind dünnflüssig und dringen in die Holzoberfläche ein. Sie verfestigen die Holzoberfläche und machen sie resistent gegen Verkratzungen und Verletzungen.
Die Imprägnierungen basieren auf verdünnten Öl-Kunstharz-Systemen oder auf dünnflüssigen Einkomponenten-Polyurethanen, Öl-Kunsthart-Systeme werden immer dann verwendet, wenn eine Kantenverleimung ausgeschlossen werden muss. Polyurethan-Imprägnierungen ergeben harte, zähelastische Flächen und werden im stark strapazierten Bereich, z. B. Tanzflächen verwendet. Bei imprägnierten Parkettböden wird die Belastung unmittelbar vom Holz aufgenommen.

11.4.4 Öl-/Öl-Wachs-Systeme

Das Wachsen und Ölen ist die ursprünglichste Oberflächenbehandlungsmethode. Die Öl-/Öl-Wachs-Systeme sind ebenfalls nicht filmbildend. Sie sind meist auf der Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt, sie sind geruchsneutral und enthalten keine oder nur geringe Mengen an Lösungsmitteln. Die samtweiche, neutrale, offenporige Oberfläche beeinflusst das Raumklima positiv durch die ungehinderte Feuchteregulierung des Holzfußbodens. Geölte und gewachste Böden können leicht auch in Teilflächen repariert werden. Der Arbeitsaufwand für die Reinigung und Pflege ist aber erheblich aufwendiger, als bei einer versiegelten Oberfläche.

11.5 Renovierung

Die Oberflächen abgenutzter Parkettböden können renoviert werden. Die Renovierung erfolgt bei versiegelten und imprägnierten Flächen durch das vollflächige Abschleifen bis auf das rohe Holz und den Aufbau eines neuen Versiegelungssystems. Bei geölten und gewachsten Böden kann auch eine Teilsanierung durch partielles Schleifen und Nachölen erfolgen. Geölte oder geölt/gewachste Flächen lassen sich gut renovieren.

11.6 Reinigung und Pflege

Die Reinigung von Grobschmutz erfolgt durch Fegen mit Besen oder Saugen mit dem Staubsauger. Eine hygienische Reinigung wird mit nebelfeuchten Tüchern durchgeführt. Ein darf nie zu feucht behandelt werden. Die Verwendung von Dampfreinigern hat sich nicht bewährt. Die Oberfläche unterliegt, je nach Beanspruchung, einem natürlichen Verschleiß. Eine zweckentsprechende Pflege geölter, geölt/gewachster oder versiegelter Flächen ist in der DIN 18 356 festgeschrieben. Unter Pflege ist der Auftrag eines für die Haltbarkeit der Oberflächenbehandlung notwendigen Pflegemittels zu verstehen. Das Pflegemittel soll die Oberfläche vor Abrieb und Verschleiß schützen und die notwendige Gleitsicherheit bieten. Gleichzeitig wird die Optik des oberflächenbehandelten Bodens verbessert bzw. vertieft. Verkratzungen einer versiegelten Oberfläche können jedoch durch ein Pflegemittel nicht unsichtbar gemacht werden. Die Pflege der verschiedenen Oberflächen erfolgt mit unterschiedlichen Produkten und Pflegemethoden. Deshalb müssen die auf die Oberfläche abgestimmten Pflegevorschriften nach Fertigstellung der Parkettarbeiten den Bauherren übergeben werden. Bei Verwendung ungeeigneter Reinigungs- und Pflegemittel können am Parkett Schäden entstehen und die Gewährleistung erlöschen. Die Pflege geölter und geölt/gewachster, imprägnierter und versiegelter Holzfußböden erfolgt mit unterschiedlichen Produkten und Pflegemethoden. Deshalb müssen die Pflegevorschriften des Herstellers des Oberflächenbehandlungsmittels nach Fertigstellung der Parkettarbeiten übergeben werden. Bei Verwendung falscher, ungeeigneter Reinigungs- und Pflegemittel können am Parkett und Holzfußböden Schäden entstehen und es erlischt die Gewährleistung.

Ausgleichsfeuchte, Holzausgleichsfeuchte

Die Wichtigkeit der Feuchte bei Massivholzböden

Holz stellt sich mit seiner eigenen Feuchte auf das Klima der Umgebung ein (Holzausgleichsfeuchte).

Das Raumklima sollte von Beginn der Verlegung bis zum Abschluss der Oberflächenbehandlung möglichst einer Holzausgleichsfeuchte von 9-11% entsprechen.

Gegebenenfalls ist eine Beheizung und Belüftung der Räume hierfür erforderlich.

Unterhalt & Pflege, wie reinige ich meinen Holzboden!

Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Massivholzfußboden

Die Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Massivholzfußboden können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Erhalt der Oberflächenbehandlung
  • Renovierung

Um die Oberfläche des Massivholzfußbodens zu erhalten, ist es oft schon ausreichend, diese regelmäßig mit Seife zu scheuern. Unabhängig davon, ob Sie einen öl- oder unbehandelten Fußboden haben, so ist das Scheuern mit Seife die einfachste Art, eine abgenutzte Oberfläche wieder aufzufrischen.

Die Vorteile der Seife liegen darin, daß sie gleichzeitig den Boden reinigt und wieder einfettet. Die Holzbodenseife (bitte passend zur Oberflächenbehandlung) ist im Großen und Ganzen aus den gleichen Stoffen wie Öl aufgebaut, und dadurch wird ein guter Oberflächenschutz erzielt. Außerdem wird eine dünne Oberflächenhaut aufgebaut, so daß sich die Oberfläche im Laufe der Jahre immer mehr erhärtet und dadurch der Fußboden unempfindlicher und pflegeleichter wird.

Ein- bis zweimal pro Jahr, je nach Abnutzung, wird der Fußboden mit einer dicken Mischung aus 1 Teil Seife und 9 Teile Wasser mit einer Bürste gescheuert. Hier ist darauf zu achten, dass nicht zuviel von dieser Mischung an einer Stelle verwendet wird (Pfützenbildung). Unmittelbar danach wird der Fußboden mit einem Lappen in Längsrichtung nachgewischt, danach muss er trocknen. Soll eine Aufhellung des Fußbodens erreicht werden, kann eine weißpigmentierte Seife verwendet werden. Für die normale Pflege kann neben dem Staubsaugen eine Mischung von einigen Verschlusskappen mit Seife und ca. 10 Liter Wasser verwendet werden. Bei der Verwendung von Seifenmischungen ist darauf zu achten, dass keine reine Seife auf den Fußboden kommt (Fleckenbildung), und dass kaltes Wasser verwendet wird. Bei warmem Wasser entsteht ein Grauschleier.

Ist der MASSIVHOLZFUSSBODEN an der Oberfläche ausgetrocknet, so kann er von neuem eingeölt werden. Vorher muss er allerdings mit einem Holzreinigungsmittel (Aurora oder Faxe) behandelt werden, damit die Oberfläche von Schmutzresten befreit wird. Danach kann das Fußbodenöl (Anweisung des Herstellers beachten) mit einem weichen Lappen dünn aufgetragen werden, wobei man abschnittsweise (3-5 Dielen) vorgehen sollte. Der Fußboden muss nun 1 Tag trocknen. Die benutzten Lappen müssen unmittelbar nach der Anwendung fachgerecht entsorgt werden, da sie sich selbst entzünden können.

Nach ca. zwei Wochen kann der Fußboden – wie oben beschrieben – normal mit Seife und Wasser behandelt werden. Dadurch erhält die Oberfläche dann auch ihren “letzten Schliff”.

Weist der Fußboden grobe Risse bzw. Dellen auf, oder ist die Abnutzung durch unterlassene Pflege soweit fortgeschritten, dass die vorgenannten Pflegemaßnahmen nicht mehr zum Erfolg führen, so kann eine Renovierung des Massivholzfußbodens vorgenommen werden. Dies geschieht durch komplettes Abschleifen der Oberfläche, wobei oft bis zu 2 mm abgeschliffen werden müssen, um ein gutes Resultat zu erreichen. Danach muss die Oberfläche komplett neu behandelt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Oberfläche – im Gegensatz zur gehobelten Fläche – zwischen den Behandlungen, um die rauhen Stellen zu beseitigten, leicht nachgeschliffen werden muss.

Oberflächenbehandlung von Massivholzfußboden

Der Zweck einer Oberflächenbehandlung von Massivholzfußboden ist es, dem Boden einen Schutz gegen Verschmutzung und Beschädigung zu geben, ohne dass der natürliche Charakter des Materials zerstört wird. Außerdem soll eine Oberflächenbehandlung so beschaffen sein, dass das natürliche Arbeiten des Holzes nicht beeinträchtigt wird und das Material atmungsaktiv bleibt. Die heute üblichen Behandlungsverfahren können grob in folgende Kategorien eingeteilt werden:

  • Behandlung mit Lack
  • Behandlung mit Lauge/Seife
  • Behandlung mit Lauge/Öl

Fertigbehandelter Fußboden

Nach dem Verlegen von fertigbehandeltem Fußboden empfiehlt der Hersteller das Scheuern mit einer 10%igen Seifenlösung, um den Fußboden den letzten Schliff zu geben. Die mehrfache Behandlung mit Seife verleiht dem Fußboden eine immer glatte und seidenglänzende Oberfläche und das Material wird ständig pflegeleichter. Mehr dazu lesen Sie bitte im Abschnitt “Unterhaltung und Pflege von MASSIVHOLZFUSSBODEN”.

Alternativ kann auch eine Poliermaschine eingesetzt werden

Lackbehandlung

Die Lackbehandlung gehörte einige Zeit zu den gängigsten Behandlungsformen. Sie hatte den Vorteil, daß die Oberfläche hart, fest und pflegeleicht wurde. Dahingegen beinhaltet die Lackbehandlung doch einige schwerwiegende Nachteile für den Massivholzfußboden. Durch den Versiegelungseffekt wird die erforderliche Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Dies führt häufig dazu, daß der Lack aufgrund auftretender Spannung reißt. Ein weiterer Nachteil der Lackbehandlung ist, daß unter der Lackschicht das Material weiterhin weich und daher anfällig ist. Bei Schadstellen und Rissen kann beim Reinigen Feuchtigkeit unter die Lackschicht dringen, und damit treten unschöne Verfärbungen auf, die nur durch das komplette Abschleifen und die Neubehandlung des gesamten Fußbodens beseitigt werden können. Außerdem ist der Hersteller der Auffassung, dass durch den Lack ein großer Teil des natürlichen Erscheinungsbildes des Holzes verschwindet.

Für Kunden, die Ihren MASSIVHOLZFUSSBODEN selbst behandeln möchten, werden folgende Behandlungswege empfohlen:

Vorbehandlung mit Lauge:

Allgemein:

Um das natürliche Vergilben des Massivholzfußbodens einzudämmen, ist eine Vorverhandlung des Materials mit einer handelsüblichen Lauge erforderlich oder zumindest empfehlenswert. Dabei ist anzumerken, dass die Lauge eine chemische Reaktion mit Harz auslöst und es daher zu Verfärbungen kommt, die bei harzintensiven Stellen (Astbereich) stärker ausfallen können.

Die geeigneten Fabrikate (WOCA, o.ä.) enthalten eine Lauge mit Natriumhydroxid (NaOH) als aktiven Bestandteil. Oft enthalten Laugen Kalkzusätze. Die Lauge, je nach Anweisungen des Herstellers mit Wasser verdünnt, ist nicht ätzend. Bei der Gelegenheit wird dringend von ätzenden Sodaprodukten abgeraten.

Anwendung:

Die zu bearbeitende Fläche muss trocken, staubfrei und sauber sein. Evtl. muss mit feinkörnigem Sandpapier nachgeschliffen werden. Die fertige Laugenlösung muss gründlich vermischt werden, daher ist die Lösung auch während des Arbeitsvorganges des öfteren zu schütteln oder umzurühren. Der Direktkontakt mit den Augen und der Haut ist zu vermeiden. Die Lauge wird mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste in Abschnitten von 3-4 Brettern in der Längsrichtung gleichmäßig aufgetragen. Danach muss der Fußboden ca. 12 Stunden trocknen. Evtl. vorhandener Kalkstaub kann abgesaugt oder mit einem feuchten Tuch aufgewischt werden. Bei einigen Fabrikaten kann eine Graugrünfärbung auftreten, die aber nach einiger Zeit wieder verschwindet.

Ölbehandlung

Eingeölte Massivholzfußböden gehören heute zu der weitverbreitetsten Behandlungsart. Öl gibt dem Material einen soliden Schutz gegen Verunreinigungen und gleichzeitig bleibt es atmungsaktiv. Die handelsüblichen Öle gibt es sowohl in klarer Form, welches dem Material einen gelblichen Ton verleiht oder mit Weißpigmenten versetzt, welches zu helleren Tönen führt.

Bei Ölen ohne Lösungsmittel genügt eine einmalige Behandlung. Öle mit Lösungsmitteln erfordern eine zweimalige Behandlung. Unabhängig vom Fabrikat wird der beste Effekt dadurch erzielt, daß man das Öl mit einem Lappen so dünn wie möglich aufträgt. Ist die Ölschicht zu dick, besteht die Gefahr, dass das Öl nicht vollständig vom Material aufgenommen wird. Der überflüssige Teil verhärtet sich und verursacht einen “Klebstoffeffekt”.

Am leichtesten ist die Arbeit, wenn der Fußboden abschnittsweise (3-4 Bretter) über die gesamte Länge bearbeitet wird. Bitte beachten Sie, dass die benutzten Lappen so schnell wie möglich fachgerecht entsorgt werden, da es in Kontakt mit Luft zur Selbstentzündung kommen können.

Der eingeölte Fußboden muss nun 1 Tag trocknen. Danach kann, wie im Abschnitt “Fertig behandelter Fußboden” beschrieben, mit einer 10%igen Seifenlösung gearbeitet werden

Seifenbehandlung

Die Behandlung mit Seife ist eine mehr traditionelle Art des Oberflächenschutzes. Die Seife enthält, genau wie das Öl, Wachse und verschiedene Harze. Deswegen ist es wichtig, daß die verwendete Seife “fett” ist, d.h. einne hohen Anteil an Wachs und Harzen aufweist. Der Hersteller empfiehlt ein Produkt der bereits genannten Marken (WOCA, o.ä.). Allgemein kann gesagt werden, dass der Massivholzfußboden bei oft wiederholter Seifenbehandlung im Laufe der Zeit die gleiche Oberflächeneigenschaften wie der geölte Fußboden aufweist.

Nach der Vorbehandlung mit Lauge kann mit einer Grundbehandlung begonnen werden. Es wird eine Mischung von 1 Teil Seife und 9 Teilen kaltes Wasser verwendet. Mit einem mittelharten Schrubber wird ein Abschnitt (3-4 Bretter) in der vollen Länge geschrubbt und sofort mit einem feuchten Scheuertuch in der Längsrichtung nachgewischt. Danach muss der Boden trocknen. Dieser Arbeitsgang wird 2-3-mal wiederholt, bis der Boden keine Flüssigkeit mehr aufnimmt. Bei der Verwendung von Seifenmischungen ist darauf zu achten, dass keine reine Seife auf den Fußboden kommt (Fleckenbildung), und dass kaltes Wasser verwendet wird. Bei warmem Wasser entsteht ein Grauschleier.

Der Massivholzfußboden ist nun gebrauchsfertig. Die Seifenbehandlung sollte 1-2-mal pro Jahr wiederholt werden, um die Oberfläche zu erhalten und zu festigen (siehe auch Abschnitt “Unterhaltung und Pflege von Massivholzfußboden”).

Verlegetipps rund um den Holzboden, Lagerung, fachgerechte Montage und Pflege

Allgemeines im Umgang mit Massivholzdielen

Massivholzdielen müssen in trockenem und vor Feuchtigkeit geschützten Räumen gelagert werden. Pakete dürfen erst unmittelbar vor der Verlegung geöffnet werden.

Der Holzfußboden sollte immer erst nach Abschluss sämtlicher Maurer-, Putz-, Maler- und Fliesenlegerarbeiten eingebracht werden. Das Raumklima sollte während und nach der Verlegung 18 – 20 °C und 50 – 60 % relative Luftfeuchtigkeit aufweisen. Ein gesundes Raumklima ist sowohl für den Boden, als auch für das menschliche Wohlbefinden wichtig. Zur Erhaltung des Raumklimas sollten Luftbefeuchter verwendet werden, da vor allem in den Wintermonaten die Luftfeuchtigkeit in den beheizten Räumen unter 45 % absinken kann.

Die Massivholzdielen sind vor der Verlegung zu prüfen. Allfällige Beanstandungen müssen immer vor der Verlegung Ihrem Fachhändler mitgeteilt werden. Holz ist ein Naturprodukt mit naturgegebenen Farbunterschieden, Maserungen und Eigenschaften. Holz als lebender Werkstoff quillt bei Feuchtigkeitsaufnahmen und schwindet bei Feuchtigkeitsabnahme. Auftretende Fugen, sowie vom Muster abweichende Farbtöne, Struktur und Astigkeit sind produkttypisch und stellen keinen Grund zur Beanstandung dar. Die Sortierung erfolgt nach werksinternen Richtlinien.

Allgemein gültige Verlegempfehlungen

Der Unterboden muss vor der Verlegung je nach Art der Verlegung auf seine Verlegreife überprüft werden und die vorgeschriebenen Anforderungen erfüllen (Ebenheit, Oberflächenfestigkeit, Rissfreiheit, Sauberkeit, Trockenheit). Beginnen Sie die Verlegung immer mit der Nutseite zur Wand, halten Sie zu allen aufsteigenden, festen Bauteilen mittels eingesetzten Keilen einen Abstand von 12 – 15 mm Bewegungsfuge ein. Einen evtl. deutlich ungeraden Wandverlauf auf den Dielen anzeichnen und diese in Längsrichtung zuschneiden. Bitte prüfen Sie ob die Dielen im rechten Winkel liegen. Die weiteren Dielen werden in direkter Verlängerung zur ersten Reihe gelegt. Die Massivholzdielen können im endlosen Verbund verlegt werden, d.h. der Abschnitt aus der voran gegangenen Dielenreihe kann als erstes Stück der nächsten Reihe verwendet werden. Die Stöße der nebeneinander liegenden Dielen sollten mindestens 30cm auseinanderliegen. Diese Verlegeart reduziert den Verschnitt somit auf ein Minimum. Die letzte Dielenreihe wird mit ausreichender Dehnungsfuge eingepasst. Um sauber abgeschlossene Fugen sicherzustellen, sollten unbedingt Spanngurte verwendet werden. Die Dehnungsfugen im Bereich von Türübergängen oder von Erhöhungen ( Treppenstufen, Podeste ) werden mit geeigneten Übergangs- und Abschlussprofilen abgedeckt bzw. Kork- Dehnungsfugen werden angelegt. Nachdem die Holzkeile entfernt worden sind, werden zur Abdeckung der Dehnungsfugen Sockelleisten montiert. Die Leisten dürfen nur an der Wand, nicht auf dem Boden befestigt werden.

Längsseitig darf Nut und Feder keinesfalls verleimt werden, da dadurch in der Heizperiode  beim Schwinden die Gefahr von Abrissfugen besteht.

Massivholzdielen sind bei allen Verlegmöglichkeiten bedingt für Fußbodenheizungen geeignet.

3. Arten der Montage

3.1. Verschraubung

Die Massivholzdielen werden auf trockenen Polsterhölzer / Lagerhölzer (Abstand 40 – 50 cm ) oder direkt auf dem Blindboden verlegt. Bitte beachten Sie, dass alle Untergründe trocken ( max. Feuchte 12% ) sein müssen. Falls erforderlich kann gegen aufsteigende Feuchtigkeit eine Feuchtigkeitssperre verlegt werden. Die Folie zur Wand c. 10cm hoch ziehen und nach Befestigung der Sockelleisten mit scharfen Messer bündig abschneiden. Im Bodenbereich muss die Folie jeweils 20cm überlappend verlegt werden. Die Dielen werden mit Schlagklotz und Hammer zusammengefügt und schräg im 45° Grad Winkel oberhalb der Feder geschraubt. Empfohlene Schraubendimensionen 3,5 x 50 mm oder 3,5 x 60 mm. Die Schrauben sind so zu versenken, dass die Feder nicht gequetscht wird. Zusätzlich sollte die erste Dielenreihe nahe an der Wand von oben festgeschraubt werden, um diese somit gegen Verrutschen abzusichern.

3.2. Vollflächige Verklebung

Der Massivholzboden kann auf jeder fachgerecht erstellten Unterlage ( Zement, Anhydrit, Gussasphalt, Verlegspanplatten, OSB und Trockenestrich ) mit den dazu geeigneten Klebstoffsystemen ( z.B. Wakol oder SLC ) verklebt werden. Verkleben Sie den Boden bei einer Raumtemperatur zw. +15°C und +35°C und einer relativen Luftfeuchte von 40 – 55 %. Die Untergrundtemperatur sollte bei min. +15°C bzw. höchstens +20°C bei Heizestrichen liegen. Die zulässige Estrichfeuchte darf  bei Zementestrichen 2,0% CM, bei Heizestrichen 1,8% CM, bei Anydritestrichen 0,3% CM und bei Magnesiumestrichen 12% CM nicht überschreiten. Der Kleber wird mittels geeigneter Zahnspachtel ( Angaben des Kleberherstellers beachten ) vollflächig aufgetragen. Tragen Sie nur soviel Kleber auf, wie Sie in der offenen Kleberwirkzeit an Elemente verlegen können. Die Offenzeit/Verlegezeit ist vom Kleberhersteller abhängig. Überstehender oder versehentlich auf die Oberfläche gelangter Kleber muss noch im frischen zustand sofort restlos entfernt werden. Die erste und die letzte Dielenreihe muss sorgfältig angedrückt werden und die Elemente mit Gewicht von oben einige Stunden belastet werden um eine gute Verklebung zu erreichen. Die genauen Untergrundspezifikationen entnehmen Sie bitte den Informationen des Klebstoffherstellers.

3.3. Verlegung auf Elastilon

Der Feuchtigkeitsgrad des Unterbodens darf höchstens 3% sein. Ein Zement-/Beton-Unterboden muss ausreichend egalisiert sein und darf eine max. Abweichung  von 2mm, gemessen mit einem ca. 1,5m langen Richtscheit, aufweisen. Ein Holz-Unterboden muss ausreichend flach und stabil sein. Die Elastilon Verlegefolie wird mit der Schutzfolie nach oben zeigend – quer auf die Verlegerichtung des Massivholzbodens in nebeneinanderliegenden Bahnen ausgerollt, wobei Überlappungen auf alle Fälle vermieden werden müssen., An der Seite, an der mit der Verlegung begonnen wird, zieht man die Schutzfolie über eine Breite von 50cm sorgfältig zurück, sodass die Klebeschicht sichtbar wird. Auf die Klebschicht wird nun eine doppelt gefaltete, lose überlappenden Schutzfolie gelegt. Die Faltseite muss dazu zur Wandzeigen. Auf diese lose Überlappung werden die ersten Dielen gelegt und an den Wand- und Stirnseiten sorgfältig festgeklotzt. Sofort nachdem die ersten Dielenreihen der Länge nach ineinander gepresst wurden, kann die lose überlappende Schutzfolie darunter rausgezogen werden. Jetzt liegen die ersten Dielen fest auf der Klebeschicht. Die nächsten Bahnen können danach auf die originale Schutzschicht ausgelegt werden, welche jeweils nach dem Verlegen einer oder mehrerer Dielenreihen unter diesen herausgezogen wird. Auf diese Weise wird weitergearbeitet bis ein nahtloses Ergebnis entstanden ist. Falls erforderlich kann die Verlegfolie fest angezogen werden bevor man die Schutzschicht entfernt. Auf diese Weise werden die Dielen durch Schrumpfverhalten der Unterschicht der Länge nach möglichst eng aneinander gezogen. Um sauber geschlossene Fugen sicherzustellen sollten unbedingt Spanngurte für Massivholzdielen verwendet werden.

Zusätzliche Informationen entnehmen Sie bitte dem Produktblatt des Herstellers.

4. Allgemeines über geölte Holzoberflächen

Holz lebt! Geöltes Holz ist ein Raumklimaverbesserer. In Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit wird diese im Holz gespeichert und so das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig und für uns angenehm gestaltet. Die geölte Oberfläche ist aber auch robust und schmutzabweisend. Schmutzstoppmatten im stark beanspruchten Eingangsbereich verhindern, dass Schmutz und Nässe ein Abtreten der Oberfläche bewirken. Dies ist besonders bei farblich behandelten Dielenböden eine wichtige Maßnahme um Trittstrassen und Laufspuren zu verhindern. Sessel und Tische sollten mit Gleitunterlagen versehen werden. Damit verhindern Sie ein Zerkratzen Ihrer Bodenoberfläche.

4.1. So ölen Sie richtig

Tragen Sie das Öl mit Lappen, Rolle, Spachtel dünn auf und massieren Sie es nach einer kurzen Zeit gleichmäßig und gut ins Holz ein. Das nicht eingedrungene Öl nehmen Sie mit dem Nachpolieren nach 15- 20 Min. wieder auf.

Beachten Sie aber hier genau die Produktinformationen Ihres Ölherstellers.

4.2. Pflegeanleitung

Zur normalen Pflege genügt ein Mopp, Besen oder ein leistungsstarker Staubsauger damit ein Verschmutzen oder Füllen von Fugen mit Kehrschmutz verhindert wird. Der Boden kann bei Verschmutzungen auch mit einem gut ausgewrungenen Baumwolltuch nebelfeucht abgewischt werden. Sofort trocken nachwischen damit keine Nässe in Fugen eindringen kann. Verwenden Sie niemals Mikrofasertücher, diese bewirken ein Anschleifen der Oberfläche durch die stark aufgerichteten Fasern.

4.3. Feuchtereinigung mit Wischpflege

Mischen Sie die Wischpflege mit Wasser im vom Hersteller angegebenen Verhältnis. Wischen Sie den Boden anschließend feucht auf. Danach mit klarem Wasser und gut ausgewundenen Tuch gründlich nachwischen.

TIPP: Bei groben Verschmutzungen, Flecken etc. kann die Oberfläche auch mit purer Wischpflege gereinigt werden. Anschließen auch hier mit klarem Wasser nachwischen und gut trocknen lassen. Bei Bedarf mit Wachsöl oder Parkettöl nachbehandeln.

4.4. Kerben, Kratzer, Dellen

Die beschädigten Stellen mit feinem Schleifpapier (Körnung 150 – 180) oder Schleifvlies in Faserrichtung anschleifen. Direkt auf die Kerbe Wasser träufeln und mit einem nassen Tuch und Bügeleisen herausdämpfen. Diesen Vorgang eventuell mehrmals wiederholen. Das Holz quillt dadurch an der beschädigten Stelle auf und die Kerbe wird sich dadurch verkleinern oder bereits schließen. Die Oberfläche danach mind. 24 Std. gut trocknen lassen und eventuell mit einem Schleifpapier (Körnung 180 – 240) nachschleifen sowie neu ölen.

Holzhärte – Härtegrade von Holz

Es gibt Hart- und Weichholzarten:

Das Prüfverfahren für die Bestimmung der Härtegrade von Holz wurde nach dem schwedischen Ingenieur J. A. Brinell (1849-1925) benannt. Bei der Prüfung wird eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 10 mm mit langsam steigender Belastung 30 Sekunden lang in den Holzkörper bei 12% Holzfeuchtigkeit eingedrückt. Die Eindruckfläche der Stahlkugel wird mit einer Lupe ausgemessen und nach einer bestimmten Formel berechnet.

Je höher der so ermittelte Brinellwert ist, desto härter und widerstandsfähiger ist das Holz.

HolzartHärte in N/mm²Holzpflaster
Afrormosia37
Afzelia40
Ahorn europäisch30
Ahorn kanadisch (Hard Maple)34
Bambus (eigentlich kein Holz)40
Birke kanadisch (Yellow Birch)34
Birke europäisch22
Birnbaum32
Bilinga / Aloma35
Bangkirai (Yellow Balau)63
Buche34
Cabreuva45
Cumaru60
Douglasie18
Eiche3466
Esche38
Erle12
Roteiche34
Brauneiche34
Fichte1232
Hainbuche / Weißbuche36
IPE Lapacho51
Jatoba41
Kambala / Iroko30
Kiefer1940
Kirschbaum europäisch45
Kirschbaum amerikanisch (Black Cherry)40
Lärche1950
Merbau40
Sapeli30
Nussbaum amerikanisch (Black Walnut)26
Nussbaum europäisch32
Olive51
Pitch Pine36
Panga-Panga35
Robinie46
Sucupira43
Teak Afrika30
Teak Burma50
Wenge40

Fichte und Erle, sind weiche Hölzer. In einigen Fällen reicht die Angabe des Holzes alleine nicht aus: so ist beispielsweise der europäische Ahorn ein mittelhartes Holz, der kanadische hingegen ein Hartholz. Zu den mittelharten Hölzern zählen noch die Birke und die Gebirgslärche, während die Lärche selbst zu den weichen Holzarten zählt. Harte Hölzer sind Esche, Eiche, Buche, Birnbaum, Kirschbaum. Eine sehr harte Holzart ist z.B. Robinie (Akazie).

Jedes Holz verfügt über unterschiedliche Physikalisch-technische Eigenschaften. Welches sind jedoch diese Eigenschaften? Reduziert man diese auf die technischen Aspekte sind dies:

Holzfeuchte Feuchtestufen

1. darrtrocken
2. lufttrocken
3. fasergesättigt
4. waldfrisch
5. wassergesättigt

Quellen und Schwinden

Durchschnittwerte: 1. in Stammrichtung: 0,3% 2. in Markstrahlrichtung (radial): 5% 3. in Jahrringrichtung (tangential): 10%

Rohdichte (meist bei einem Feuchtesatz von 12%)

Verhältnis der Holzmasse mit Inhaltsstoffen und Feuchtigkeit zum Holzvolumen mit Hohlräumen.

Härte

Die Härtebestimmung erfolgt meist nach dem Kugeldruck-Meßverfahren nach Brinell (HB) bei 12% Feuchte

Elastizität

Festigkeiten 1. Zugfestigkeit 2. Druckfestigkeit 3. Biegefestigkeit 4. Scherfestigkeit 5. Torsionsfestigkeit (Festigkeit bei Verdrehung)

Elektrische Eigenschaften

Im darrtrockenen Zustand wirkt Holz wie ein Isolator

Thermische Eigenschaften

1. Wärmeleitfähigkeit: gering
2. Spezifische Wärmekapazität
3. Heizwert
4. Flammpunkt

Akustische Eigenschaften

Schwingfähigkeit (wichtig im Musikinstrumentenbau)